Vera Rubin, geboren am 23. Juli 1928 in Philadelphia, Pennsylvania, und verstorben am 25. Dezember 2016, war eine herausragende Astronomin. Ihre bahnbrechende Arbeiten zur Entdeckung der Dunklen Materie trugen maßgeblich zur modernen Astrophysik bei. Trotz der Herausforderungen, die Frauen in der Wissenschaft während ihrer Karriere gegenüberstanden, setzte Rubin ihre Forschung fort und hinterließ ein bedeutendes Erbe in der Astronomie.
Frühe Jahre und Ausbildung
Ihr Interesse an Astronomie begann früh. Mit nur zehn Jahren baute Rubin mit ihrem Vater ihr erstes Teleskop. Ihre Neugierde wurde weiter geschürt und sie fing an, Astronomie am Vassar College zu studieren. 1947 lernte sie ihren zukünftigen Ehemann Bob Rubin kennen, welcher an der Cornell University studierte. 1948 erwarb sie ihren Bachelor-Abschluss am Vassar College, anschließend wollte sie ihren Master-Abschluss an der renommierten Universität Princeton machen, da diese zu der Zeit jedoch keine Frauen annahm, blieb ihr dies verwehrt.
Somit folgte sie ihrem Mann an die Cornell University, wo sie 1951 ihren Master-Abschluss erlangte. Anschließend promovierte sie 1954 an der Georgetown University bei dem Physiker George Gamow, wo sie sich mit der Rotation von Galaxien beschäftigte. Zu dem Zeitpunkt war sie zweifache Mutter und brachte das Familienleben mit ihrer Forschung und PhD-Programm unter einen Hut. 1955 kehrte sie zurück an die Georgetown University, um weiter zu forschen und zu lehren, sie blieb dort zehn Jahre.
Forschung zur Dunklen Materie

Im Jahr 1965 begann sie zusammen mit ihrem Kollegen Kent Ford die Rotationsgeschwindigkeiten von Spiralgalaxien zu untersuchen. Sie stellte fest, dass die Sterne in den äußeren Regionen der Galaxien sich viel schneller bewegten, als es aufgrund der sichtbaren Materie zu erwarten gewesen wäre. Diese Beobachtungen führten zu der Schlussfolgerung, dass es eine erhebliche Menge an unsichtbarer Materie geben musste, die die Galaxien zusammenhielt – ein Konzept, das als Dunkle Materie bekannt wurde.
Rubins Arbeiten zeigten, dass die Gravitation dieser Dunklen Materie eine entscheidende Rolle in der Struktur und Dynamik des Universums spielt und dass „Dunkle Materie mehr als 80 Prozent der Materie des Universums ausmacht,“ (Rubin Observatory). Ihre Forschung war nicht nur revolutionär, sondern stellte auch die bestehenden Theorien über die Struktur des Universums in Frage.
Einfluss und Anerkennung
Vera Rubins Entdeckungen hatten weitreichende Auswirkungen auf die Astronomie und die Physik. Sie trugen dazu bei, das Verständnis des Universums zu erweitern und führten zu einer Vielzahl von weiteren Forschungen über Dunkle Materie und Dunkle Energie. Trotz ihrer bedeutenden Beiträge erhielt Rubin zu Lebzeiten nicht die Anerkennung, die sie verdiente, was teilweise auf die Geschlechterdiskriminierung in der Wissenschaft zurückzuführen war. 2016 ist sie mit 88 Jahren verstorben.
Rubin wurde jedoch posthum mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter die National Medal of Science (1993) und die Goldmedaille der Royal Astronomical Society (1996). Zusätzlich wurde das National Science Foundation’s Observatory in Chile nach ihr bennannt.
Vermächtnis
Vera Rubins Vermächtnis lebt in der Astronomie und darüber hinaus weiter. Sie inspirierte Generationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich für die Erforschung des Universums einsetzen. Ihr Engagement für die Gleichstellung der Geschlechter in der Wissenschaft und ihre Beharrlichkeit in einer von Männern dominierten Disziplin machen sie zu einer wichtigen Figur in der Geschichte der Wissenschaft.
Vera Rubin war eine Pionierin, deren Entdeckungen die Astronomie revolutionierten und unser Verständnis des Universums grundlegend veränderten. Ihre Arbeit zur Dunklen Materie bleibt ein zentrales Thema in der modernen Astrophysik und zeigt, wie wichtig es ist, die Stimmen und Beiträge von Wissenschaftlerinnen in der Geschichte der Wissenschaft zu würdigen. Rubins Leben und Werk sind ein inspirierendes Beispiel für Entschlossenheit, Innovation und den unermüdlichen Drang, die Geheimnisse des Universums aufzudecken.